Authentische Bewegung
Die Ursprünge der Authentischen Bewegung beginnen mit Mary Whitehouse (1911 – 1979), eine der Begründer:innen der Tanztherapie. Eine ihrer Schülerinnen, Janet Adler (1941 – 2023), hat diesen Ansatz zu einer im Körper verankerten Achtsamkeits- und Bewusstseinsschulung erweitert.
Kraftvoller Raum
Um die Aufmerksamkeit nach innen zu richten und dem Körper zu erlauben, entstehenden Bewegungsimpulsen zu folgen, werden die Außeneinflüsse reduziert. Die Sich-Bewegenden haben die Augen geschlossen und es wird keine Musik gespielt.
So entsteht ein kraftvoller Raum, der es erlaubt, für den Einzelnen relevante Themen (Vergangenheit, Konflikte, Freude, Lust usw.) aus der eigenen Lebensgeschichte und aus kollektiven Erfahrungen über den Körper auszudrücken.
Die Weisheit des Körpers
Dabei gibt es keine richtigen oder falschen Bewegungen, nur die, die sich im Moment zeigen, ohne geplant zu sein und die sich nur so und nicht anders in diesem Augenblick entfalten können.
Im anschließenden Ausdrücken über Worte kann das Erfahrene noch einmal tiefer ins Bewusstsein sinken und integriert werden. Tiefes Vertrauen in die Weisheit des Körpers entwickelt sich.
Heilsamer Resonanzraum
Während dieses gesamten Prozesses bildet die Beziehung und Gemeinschaft mit anderen, das Sehen und Gesehen-Werden, wertfrei und offen, einen heilsamen Resonanzraum. Eine authentische Begegnung mit sich selbst und anderen wird in diesem sicheren, haltgebenden Raum ermöglicht.
Da es um Bewegung und nicht um Beweglichkeit geht, gibt es keine körperlichen Voraussetzungen. Jede Kurseinheit beginnen wir mit Musik in Bewegung, um im Körper anzukommen.
Video
In diesem 34-minütigen Film spricht Janet Adler über Authentische Bewegung und ihr Leben.
„Five Days with Janet Adler“
über Youtube anschauen:
youtu.be/1oVuJc6dFa4
Nur wenn Menschen neue Erfahrungen von Selbstwirksamkeit, Gestaltungskraft und Entdeckerfreude am eigenen Körper und unter Aktivierung ihrer emotionalen Zentren machen, können diese Erfahrungen auch nachhaltig in Form entsprechender neuronaler Verschaltungsmuster in ihrem Gehirn verankert werden. Nur so lässt sich ihre Resilienz, also ihre Stressbewältigungsfähigkeit, auch noch im Erwachsenenalter stärken.